Alex Ziehe besucht Kunden der Suva bis in die abgelegensten Ecken der Schweiz. Zwischen 35 000 und 45 000 Kilometer fährt er jedes Jahr – eine Strecke, die ihn auch ein Mal um die Welt bringen würde. Als Kundenberater bietet er vor Ort Sicherheitsprodukte an und montiert diese auch gleich.

«Haben Sie fünf Minuten Zeit für mich?», fragt Alex Ziehe den Werkstattchef. «Ich komme von der Suva und draussen steht unser Kunden- und Servicemobil.» So beginnt er bei seinen Besuchen von Kunden der Suva meistens das Gespräch.

Von Kopf bis Fuss
Ziehe arbeitet im technischen Aussendienst des Leistungscenters Sicherheitsprodukte der Suva. Rund 4000 Kunden – vor allem Holz und Metall verarbeitende Betriebe sowie Werkstätten und Schulen dieser Branchen – besucht er im Schnitt alle vier bis fünf Jahre, meistens unangemeldet, er vereinbart aber auch Termine.
Er bietet Schutzeinrichtungen, Zubehör oder Ersatzteile für neue und ältere Maschinen an und montiert sie auf Wunsch gleich selber. Solche Montagen vor Ort macht die Suva schon seit den 1930er-Jahren. «Die Kunden schätzen das», sagt Ziehe. «Wir nehmen die Masse und Fotos der Maschine auf, unser Konstrukteur erstellt die Zeichnungen im CAD und das Montagematerial produzieren wir zum Teil selber in unserer Werkstatt in Luzern. So können wir fachgerecht ausgeführte Arbeiten zu fairen Preisen und dank unserem eingespielten Team in kurzer Zeit bieten.»
Sieht Ziehe im Betrieb weitere Maschinen mit defekten Schutzeinrichtungen, fragt er, ob er diese auch gleich reparieren solle. Im Kunden- und Servicemobil hat er ausserdem Präventionsangebote von Kopf bis Fuss: Schutzbrillen, -masken, -schuhe, -handschuhe, Gehörschützer oder Produkte für die Freizeitsicherheit.
Der Bus ist ein fahrendes Lager. Findet er darin ein notwendiges Teil oder eine Schutzausrüstung nicht, lässt er es vom Lager aus schicken – schnell, ohne Mindestmengenzuschlag oder Versandkosten. Und ohne die Prämien der Kunden zu belasten. Das Kunden- und Servicemobil arbeitet wie das ganze Leistungscenter Sicherheitsprodukte selbsttragend.

Mit Händen und Füssen
Nicht immer wird Kundenberater Ziehe mit offenen Armen empfangen. Ab und zu wird er für einen Suva-Kontrolleur gehalten. Dann muss er sich erklären. Bleibt die Skepsis, zieht er wieder ab: «Wer nicht will, muss nicht», meint Ziehe. Dennoch ist er begeistert von seiner Arbeit: «Ich bin Mechaniker mit Leib und Seele und bei der Montage kann ich meine Fingerfertigkeit beweisen. Zudem kann ich mein verkäuferisches Flair einsetzen und habe jeden Tag einen anderen Arbeitsplatz.»
Ziehe spricht Deutsch, Französisch und Englisch, und sollte das einmal nicht reichen, könne er sich auch mit Händen und Füssen verständigen, sagt er. «Es geht um die Menschen. Und wenn ich mithelfen kann, Unfälle zu verhindern, freut mich das.»

Veröffentlicht im Suva-Kundenmagazin “benefit” (November 2015).

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Bild: Dominik Wunderli