Kennen Sie Voltaire? Der Mann war Franzose und lebte im 18. Jahrhundert. Eigentlich hiess er François-Marie Arouet. Der Philosoph und Schriftsteller gilt als Wegbereiter der französischen Revolution. Von Voltaire bleiben uns viele Worte, die uns zum Nachdenken anregen können. Besonders angetan bin ich von einem Satz, der unseren Alltag im Allgemeinen, aber auch unsere Bemühungen in Sachen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz wiedergibt:
«In der einen Hälfte des Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um
Geld zu erwerben. In der anderen Hälfte opfern wir Geld, um die Gesundheit
wiederzuerlangen.»
Wenn wir heute von übermässigem Stress am Arbeitsplatz sprechen, von zunehmenden Fällen von Burn-out und Depressionen lesen und wenn wir immer wieder unnötige Risiken eingehen, um vermeintlich schneller und leichter mit der Arbeit fertig zu werden – dann war das also bereits vor 300 Jahren so.
In unserer Branche sind wir bemüht, Rahmenbedingungen für einen Stressabbau oder einen besseren Umgang mit Stress zu schaffen. Wir wollen unseren Mitarbeitenden angewöhnen, ausschliesslich mit geeigneten Persönlichen Schutzausrüstungen zu arbeiten und sich stets sicher und vorausschauend zu verhalten. Wir möchten ihnen beibringen, sich Zeit zu nehmen – auch wenn keine da ist. Und wir versuchen, mit möglichst geringen und gezielten Investitionen möglichst hohe Effekte in Sachen Sicherheit und Gesundheit zu erzielen.
Genau darin liegt die tatsächliche Aufgabe unserer täglichen Arbeit: Wir wollen bereits in der ersten Hälfte des Lebens etwas Geld opfern, um die Gesundheit zu erhalten. Dafür soll in der zweiten Hälfte von beiden noch möglichst viel vorhanden sein.

Editorial der Fachzeitschrift Safety-Plus (Februar 2012).