Die Aufgaben und Tätigkeiten eines Logistikers sind heute deutlich vielfältiger als noch vor einigen Jahren. Deshalb bedient er auch mehr und unterschiedlichere Geräte für die speziellen Einsatzszenarien.
Um dies sicher ausführen zu können, muss er entsprechend ausgebildet werden. Der Beruf des Logistikers hat sich laufend erweitert und der Zeit angepasst. Und so hat sich auch der Markt an Spezialgeräten für diese Arbeiten verändert. Reichte früher eine Grundausbildung rund um Gegengewichtsstapler aus, müssen Logistiker heute auch mit neuen Flurförder- und Hebe-Fahrzeugen umgehen können. Dazu gehören beispielsweise Seiten- oder Teleskopstapler, Hubarbeitsbühnen und Hallenbrückenkräne.
Die besten Geräte für die jeweilige Herausforderung
«Die Grundausbildung qualifiziert die Logistik-Mitarbeitenden für den Umgang mit diesen neuen Geräten», sagt Jens Rudolph, Verkaufsleiter der Schweizerischen Vereinigung für die Berufsbildung in der Logistik (SVBL). «Der Markt hat aber danach gerufen, weitere Geräte in die Aus- und Weiterbildungen miteinzubeziehen.» «Man setzt in der Logistik heute nicht mehr nur einfache Stapler ein, sondern braucht die Geräte, die sich am besten für die jeweiligen Herausforderungen eignen.» Besonders um Hubarbeitsbühnen seien die Unternehmen oft etwas unsicher: Müssen sie ihre Mitarbeitenden nun entsprechend ausbilden oder nicht? «Die Verordnung über die Unfallverhütung sagt klar, dass Arbeitgeber verpflichtet sind, ihre Mitarbeitenden auszubilden, wenn es um Höhenarbeit geht», sagt Rudolph. Aber auch Mitarbeitende hätten oft offene Fragen, beispielsweise auf welchen Geräten sie eine Absturzsicherung tragen müssten. «Wir können hier Empfehlungen geben und Sicherheit bieten. Die Bedienungsanleitung geben zwar auch Empfehlungen ab, doch häufig macht es durchaus Sinn, diese Empfehlungen zu konkretisieren oder sogar zu verschärfen», sagt er.
Ein wesentlicher Beitrag zur Arbeitssicherheit
Das normale Standardpaket der Ausbildung reicht für die Beantwortung solcher Fragen schlicht nicht mehr aus, damit die Mitarbeitenden die neuen Geräte sicher einsetzen können. «Mit der Umstellung der Bildungsverordnung rund um den Beruf des Logistikers auf das Jahr 2016 hin gibt es eine Anpassung der Ausbildungstage in den überbetrieblichen Kursen. Das wiederum gibt uns die Möglichkeit, die Ausbildung der Logistiker stärker auf die heutigen Bedürfnisse anzupassen und auf einen besseren Stand zu bringen.» In der Ausbildung werden jährlich rund 1500 Lernende der Fachrichtung Lager angesprochen, die im dritten Lehrjahr – sobald sie für sogenannte gefährliche Arbeiten eingesetzt werden dürfen und dafür keine Ausnahmebewilligung benötigen – mit solchen Geräten zu arbeiten beginnen.
Zusatzausbildung
«So tragen wir deutlich zu mehr Sicherheit im Lager bei. Je früher die jungen Leute entsprechend ausgebildet werden und Erfahrungen sammeln können, desto besser ist das für die Unternehmung. Auch deshalb soll das Thema nicht nur nebenbei behandelt werden. Das ist ein umfassender Kurs», sagt Rudolph. «Wer frühzeitig Sicherheitsbewusstsein entwickelt und entsprechende Erfahrungen sammelt, kann nur profitieren. Von den 1500 Lernenden gibt es aber vermutlich einige, für die die Arbeit mit einer Hubarbeitsbühne eine grosse Herausforderung darstellen wird. Dementsprechend leistet die Ausbildung einen wichtigen Beitrag an die Arbeitssicherheit.» Die neuen Geräte sind aber nicht nur in der Ausbildung, sondern auch in der Weiterbildung ein wichtiges Thema. Wer eine Grundausbildung absolviert hat, kann verschiedene Zusatzmodule zu einzelnen Geräten besuchen.
Veröffentlicht in der Mediaplanet-Ausgabe „Transport & Logistik“ (September 2015).
Bild: UP AG.
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