An BIM führt nichts mehr vorbei. Doch die Methode kann nicht einfach über Nacht eingeführt werden. Sie muss gelebt werden.

BIM steht für Building Information Modeling und ist eigentlich nichts Neues. Schon vor über 20 Jahren kam das Thema auf. Aktuell versteht man unter dem Überbegriff BIM ein zentrales, digitales Gebäudemodell, dessen Daten immer mehr Beteiligte abrufen können – interdisziplinär und über den ganzen Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg. Die Darstellung abstrakter Betriebsabläufe schafft Verständnis, die Übergabe von Informationen von der Planungsphase in die Realisierungsphase und dann in die Betriebsphase wird einfacher und vor allem gehen dabei keinerlei Informationen mehr verloren. Diese Interdisziplinarität ist eine der zentralen Stärken von BIM. Es zwingt zum Diskurs und zur Zusammenarbeit. Alle Beteiligten profitieren davon.
Heute ist allen bewusst: BIM ist die Zukunft und wer sich damit nicht beschäftigt, kann viel verlieren. Zum Beispiel ganze Teilbereiche eines Auftrages für einen Architekten. Sie können die Hoheit über die Koordination verlieren. Dann sind sie nur noch Zulieferer und stellen nur noch Projektpläne zur Verfügung. Die gesamte Koordination, die macht dann beispielsweise ein BIM-Koordinator, den ein grosses Unternehmen ohnehin haben wird oder den Unternehmen ganz spezifisch zur Verfügung stellen werden.
BIM lässt sich jedoch nicht einfach so über Nacht einführen. Man muss vorbereitet sein. BIM verändert ganze Prozesse und Arbeitsweisen. Diese Umstellung braucht mehrere Monate oder sogar Jahre. Es muss gelebt werden. Viele haben das noch nicht erkannt. Vor allem haben einige noch nicht erkannt, dass diese Umstellung nicht nur Zeit und Geld kostet, sondern auch sehr viel Zeit und Geld spart.

Veröffentlicht in der Mediaplanet-Ausgabe “Smarter leben” (Dezember 2016).